MTB (Mountain Biking)

Infos zum Mountain Biking
Die Geschichte des Mountainbikens begann in den 1970er Jahren in den Hügeln Nordkaliforniens. Zu Beginn der 1990er Jahre erlebte auch Europa einen Bikeboom. Heute ist aus der Trendsportart eine weit verbreitete Freizeit- und Wettkampfbeschäftigung geworden, die von immer mehr Sportlern ausgeübt wird. Der Reiz des Mountainbikens resultiert in erster Linie aus der Tatsache, dass man nicht auf befestigte Straßen angewiesen ist. Voraussetzungen für die Ausübung dieser Sportart sind neben der entsprechenden Ausrüstung eine gute physische und psychische Konstitution. Im Laufe der Jahre sind viele Varianten des Mountainbikens entstanden. Neben der klassischen, inzwischen auch olympischen Disziplin Cross Country traten weitere wie Marathon, Downhill oder Biker-Cross.

Wie der Name Mountainbike schon sagt, stellen Berge oder zumindest hügeliges Gelände den Naturraum dar, in dem Montainbiken ausgeübt wird. Abhängig von den Fähigkeiten des jeweiligen Fahrers sind eher gemäßigte Hügel oder aber extreme Steigungen auf schwierigstem Untergrund gefragt. Für Mountainbiker sind in der Regel gleichmäßige Anstiege und steile Abfahrten interessant, wobei auf letzteren Hindernisse wie Wurzeln oder Steine sowie ein variierender, unebener Untergrund für Abwechslung sorgen.

In den Pionierzeiten fuhr man noch am selben Wochende einmal ein Rundstrecken- oder Cross Country und gleich darauf ein Abfahrtsrennen. Inzwischen haben die verschiedenen Disziplinendes Bikesports aber je ihre eigene Entwicklung genommen. Die Ansprüche ans Material sowie an die zu befahrenden Routen sind grundsätzlich verschieden: So sind die Disziplinen Downhill und FourCross auf (zumeist) permanente, gut unterhaltene Rennstrecken angewiesen, an deren Rändern gefährliche Hindernisse zu überwinden sind. Auch der Bike-Trial, bei dem es verschiedene Hindernisse zu bewältigen gilt ohne mit dem Fuß den Boden zu berühren, findet in der Regel auf künstlichen, eigens für den Wettkampf erstellten Parcours statt. Im Gegensatz dazu sind die Anforderungen klassischer Cross Country Rennen und der Marathons an die Strecke weit weniger streng. Hier stellt sich in der Praxis eher die Frage, welche Trails die Organisatoren für ihr Rennen von den Behörden genehmigt bekommen. Zudem müssen Marathonstrecken so angelegt werden, dass auch bei großen Starterfeldern keine Staus drohen. Oft hat sich hier ein langer Asphalt-Anstieg gleich nach dem Start bewährt, um das Feld in die Länge zu ziehen und eine erste Selektion zu erzwingen.

All Mountain (AM)
Ein All Mountain ist ein vollgefedertes Mountainbike, welches sehr viele Einsatzmöglichkeiten bietet. Diese erstrecken sich von einfachen Touren im Flachland bis hin zur Alpenüberquerung. Im Gegensatz zum Cross-Country-Mountainbike steht das Gewicht weniger im Focus. Wichtig sind Zuverlässigkeit, Komfort und mehr Reserven beim Fahrwerk. Die Sitzposition ist sportlich – weniger gestreckt als beim Cross-Country-Mountainbike. Auch die Reifen sind oft etwas breiter und stärker profiliert als beim Cross-Country-Mountainbike, da sie im Laufe einer Tour unterschiedlichsten Anforderung gerecht werden müssen.

Cross-Country (CX/CC)
Das Cross-Country-Mountainbike ist für den (Renn-)Einsatz auf unbefestigten Wegen ausgelegt, weniger für den Einsatz in schwerem Gelände. Es ist überwiegend ein Hardtail, aber auch Fullys werden mittlerweile für den Cross-Country Einsatz konzipiert (Race-Fullys). Viele Fahrer setzen in diesem Bereich aus Gewichts-, Kosten- und Haltbarkeitsgründen immer auf Hardtails. Die Federgabel hat einen relativ geringen Federweg von 80 bis 100 mm. V-Bremsen werden heute kaum noch verbaut, Stand der Technik sind Scheibenbremsen. Bei Cross-Country-Mountaibikes wird ein geringes Gewicht (unter 10 kg) angestrebt. Ein typisches Cross-Country-Mountainbike im Breitensport wiegt unter 13 kg, je nach Aufwand sind für ambitionierte Sportler Gewichte unter 8 kg erzielbar.

Downhill (DH)
Downhill-Mountainbikes sind für schnelle Abfahrten in schwierigstem Gelände konzipiert. Da Downhill-Mountainbikes fast nur bergab bewegt werden und der Aufstieg meist nicht aus eigener Kraft bewältigt wird, gilt bei den Rädern ein Gewicht bis 22 kg als akzeptabel. Das hohe Gewicht ist der stabilen Bauart geschuldet, die aufgrung der bei Abfahrten auftretenden hohen Belastungen erforderlich ist. Mittlerweile ist es jedoch ohne Stabiltätseinbußen möglich, ein DH-Bike mit einem Gewicht von 16 kg aufzubauen. Dies kommt dem Handling und den Beschleunigungsmöglichkeiten sehr entgegen. Die Rahmen sind voll gefedert und verfügen über Federwege bis zu 250 mm, einen möglichst tiefen

Schwerpunkt und eine kompakte Geometrie. Die Federgabel ist fast immer als Doppelbrückengabel ausgeführt, um die nötige Torsionssteifigkeit aufbringen zu können, auch als Upside-Down-Federgabeln. Auch die Bremsen eines Downhill-Mountainbikes sind auf hohe Beanspruchung ausgelegt, weshalb ausschließlich hydraulische Scheibenbremsen mit großen Bremsscheibendurchmessern (190 bis 230 mm) zum Einsatz kommen. Die Reifen haben üblicherweise eine Breite zwischen 54 und 76 mm (2,1 – 3,0 Zoll). Die Fahrer tragen immer spezielle Schutzkleidung, wie Integralhelm, Brust-, Schulter-, Arm- und Beinprotektoren sowie verstärkte Handschuhe. Diese Schutzkleidung ist bei Renn-Veranstaltungen des BDR (Bund Deutscher Radfahrer) generell Pflicht.

Four Cross (4X)
4X-Bikes ähneln den Dirtbikes, sie haben meistens eine Starrahmen oder als Fully wenig Federweg (max. 120 mm), jedoch sind die speziellen Rahmen etwas länger, um bei hohen Geschwindigkeiten laufruhig zu bleiben. Die Strecke ist meistens abschüssig und mit verschiedenen Sprüngen, Bodenwellen und Anliegern gespickt. Bei einem Rennen starten immer vier Fahrer gleichzeitig aus einem Startgatter. Die meisten Rennen werden im K.O.-System ausgetragen.

Enduro
Enduro-Mountainbikes sind zumeist vollgefedert. Sie verfügen im Vergleich zum Cross-Country und zum Touren-Mountainbike über einen größeren Federweg – vo 150 bis 180 mm-, ein einstellbares Fahrwerk sowie breitere und stärker profilierte Reifen und eine andere Rahmengeometrie. Der Lenker ist oft gekröpft, die Sitzposition ist dadurch aufrechter. Das Gewicht liegt etwa zwischen 12 und 16 Kilogramm. Der Unterschied zu einem Freeride-Bike besteht darin, dass Enduros, ähnlich wie All_Mountain-Bikes, noch wesentlich tourentauglicher sind als die eher rein auf Abfahrt ausgelegten Freerider. Je nach Einsatzbereich bilden die Enduros die „Grauzone“ zwischen All-Mountain und Freeride, mal mit Kettenführung und einem Kettenblatt, mal eine 2×10-Ausführung. Große Federwege Reserven im Downhill oder bei Drops und Sprüngen, mit abgesenktem Federweg fährt sich das Enduro wesentlich angenehmer bergauf.

Trials
Trials sind Geschicklichkeitsprüfungenin schwerem Gelände oder auf künstlich angelegten Hindernisstrecken, die grundsätzlich mit Hardtails gefahren werden. Zu den wesentlichen Merkmalen eines Trial-Mountainbikes gehören die sehr geringe Rahmenhöhe, die fehlende oder nur angedeutete Sitzgelegenheit, welche mehr Bewegungsfreiheit zulässt, eine Starrgabel und wenige Gänge, da nur kleine Übersetzungen benötigt werden.